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Hl. Nepomuk
Nepomuk (hl. Johannes Nepomuk): Johannes Nepomuk, geboren um 1350, wuchs in der westböhmischen Stadt Nepomuk in Tschechin auf und starb 1393 in Prag. Er studierte Rechtswissenschaft an der Karls-Universität in Prag und in Padua das Fach „Theologie“ und wurde zum Generalvikar des Bischofs in Prag ernannt. In dieser Funktion wurde er im Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen der Kirche und dem deutschen sowie böhmischen König Wenzel IV. verhaftet, gefoltert und schließlich von der Karlsbrücke in der Moldau ertränkt.
Der Legende zufolge verlangte König Wenzel IV. vom Generalvikar Johannes Nepomuk, dass er das Beichtgeheimnis verletzte und über Wenzels Frau Aussagen mache, deren Beichtvater er war. Als dieser sich weigerte, ließ er den unbequemen Gegenspieler am 20. März 1393 kurzerhand von der Brücke in die Moldau werfen [...|. Dort wurde sein Leichnam gefunden, umgeben von sechs glitzernden Sternen,
die das Wort „tacuit = er hat geschwiegen“ symbolisieren sollen. [Althaus, Hermann, Seite 54]
In Böhmen entluden sich wenig später die Spannungen zwischen Kirche und König und mündeten in die Hussitenkriege. So wurde erst 1683 ein Bildnis jenes inzwischen viel verehrten Märtyrers auf der Karlsbrücke in Prag aufgestellt, eine Votivgabe des Mathias von Wunschwitz, den die Anrufung des Johannes von Nepomuk aus Todesgefahr errettet haben soll. Der Entwurf dieser Darstellung, von Matthias Rauchmiller aus Wien, wurde der Prototyp für alle weiteren Nepomuk-Darstellungen.
Nepomukstatue auf der Karlsbrücke in Prag
A. Savin, Wikimedia
1729 wurde Johannes Nepomuk von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. [mehr in Wikipedia]
Der hl. Nepomuk ist der bekannteste Brückenheilige der neueren Zeit, unter anderem Schutzpatron der Flößer, Schiffer und Müller sowie der Brücken; Schutzpatron von Böhmen, Salzburg, Prag, sowie des Beichtgeheimnisses und gegen Wassergefahren.
Juli 2025