Kreuzbergkapelle – Buchenbach

Kreuzbergkapelle

Kreuzbergkapelle oberhalb von Buchenbach am Westhang des Pfaffeneck, vor dem Diezendobel, gesehen vom Fußgängerweg auf der Eisenbahnbrücke über die L128 (zwischen Höllentalstraße von Burg-Birkenhof nach Himmelreich)

Die Kreuzbergkapelle ist sowohl von verschiedenen Punkten des Dreisamtals aus, als auch bei der Anfahrt aus dem Dreisamtal nach Buchenbach, auf der rechten, der Nordseite des Wagensteigtals zu sehen. Die weiß leuchtende Kapelle steht auf einem Bergvorsprung gut 130 m über dem Ort Buchenbach.

Karte

Zu erreichen ist sie über einen Kreuzweg, der auf der Wiese hinter dem Hitzenhof (Hauptstr. 34) beginnt. Zu ihm führt, gegenüber der Feuerwehr, ein Stichweg von der Hauptstraße aus, rechterhand liegt das Neubaugebiet „Am Hitzenhof“. An den 14 Stationen des Kreuzwegs vorbei geht es nach der langsam ansteigenden Wiese recht steil bergauf bis zur Kapelle.
Alternativ ist die Kapelle über den Dietzendobel auf einer langsam ansteigende, zunächst geteert Straße zu erreichen (Weglänge ca. 2,2 km).

Kartenausschnitt von OpenStreetMap mit der Lage der Kapelle

Kreuzbergkapelle

Kreuzbergkapelle oberhalb von Buchenbach gesehen vom Weg, der vom Diezendobel zur Kapelle hinauf führt.

Auf dem Bergvorsprung stand, schon bevor die Kapelle gebaut wurde, ein großes Kreuz als Abschluss des hinaufführenden Kreuzwegs. Beide markanten Zeichen verdrängten den ehemaligen Namen Winterberg, heute heißt der Bergvorsprung Kreuzberg und die Kapelle Kreuzbergkapelle.

Die Kapelle wurde 1892 auf Betreiben des Buchenbacher Pfarrers Theodor Weiß als Marien-Kapelle im neugotischen Stil erbaut und der Mater Dolorosa geweiht.
Theodor Weiß schreibt dazu in seinem Bericht über die Entstehung des Kreuzwegs, der zur Kapelle hinaufführt: „Um nun dem Ganzen [dem fertigen Kreuzweg] die Krone aufzusetzen, habe ich beschlossen, mit Gottes und christlicher Seelen Hilfe auf dem selben Berg einige Schritte oberhalb des Kruzifix, da wo die vielen Steine aufgehäuft sind, zu Ehren der lieben schmerzhaften Mutter Gottes, der allzeit hochgebenedeiten Jungfrau eine schöne Kapelle zu bauen.“ [zitiert aus Franz Kern, Seite 221]

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Die Kapelle gesehen von der Hangseite – von Süden aus – aus.
An der Außenwand des Chors eine große Schutzmantel-madonna.
Im Dachreiter hängt eine kleine Glocke der Konstanzer Glockengießerei Rosenlaecher aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Website der Glockeninspektion des Erzbistums Freiburg kann man sich das Geläut anhören.

Der Vorplatz der Kapelle bietet eine herrliche Aussicht hinab nach Buchenbach und weit hinaus ins Dreisamtal bis zur Freiburger Enge.

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Foto links: (Foto zoombar und bildschirmfüllend)
Blick aufs Wagensteigtal zum Hitzenhof (rotes, querstehendes Dach), die Feuerwehrstation (Dach mit den vielen Solarzellen), rechts vom Hitzenhof beginnt der Kreuzweg als Weg durch die Wiese; im Vordergrund die Rückseite des großen Kreuzes, dem Abschluss des Kreuzwegs
Foto rechts: (Foto zoombar und bildschirmfüllend)
Blick über Buchenbach mit der Pfarrkirche Stankt Blasius hinweg ins Dreisamtal

In der Kapelle

Kreuzbergkapelle

Kreuzbergkapelle oberhalb von Buchenbach: Chor mit schmiedeeisernem Chorabschlussgitter und Pieta

Kreuzbergkapelle

Aus dem Gründungsbericht der Kapelle von Theodor Weiß: „Sämtliche Schreinerarbeiten mit Einschluß des schönen Altärchens fertigte Schreinermeister Koch aus Freiburg. Die Pieta auf dem Altar wurde nach meiner eigenen Angabe im Atelier des Bildhauers Seitz, von Freiburg, in Holz geschnitten. … Der schöne schmiedeeiserne Chorabschluss … entstammen der Werkstätte des Schlossermeisters Karl Steinmüller in Mannheim. Die Zeichnungen zum Altar, Chorabschlußgitter … wurden gratis von Herrn Architekt Kempf beim Erzischöfl. Bauamt gemacht.“ [zitiert aus Franz Kern, Seite 223]

Die zwei Motiv-Fenster im Choraum

Fenster links vom Altar: Darstellung Jesu im Tempel – Lukas 2,22-39
Da auf das Fenster das Sonnlicht fiel, ist auch der Schatten des Drahtgittes wahrzunehmen, das außen vor dem Fenster angebracht ist.
 

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Fenster rechts vom Altar: Grablegung Jesu – Matthäus 27,57-61
 

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Die farbigen Glasfenster im Kapelleraum und im Chor sind aus dem Atelier des Freiburger Glas- und Monumentalmaler Fritz Geiges (1853-1935).

Links das Fenster im Kapellenraum, das im Medaillon die „Flucht nach Ägypten“ zeigt. Rechts das Ornament-Detail eines Fenster, wie es in allen acht großen Fenstern von Fritz Geiges zu sehen ist.
Ganz rechts ist die Signatur des Künstlers gezeigt. Dieses Detail ist einzig am Fenster im Kapellenraum mit dem Medaillon der Kreuzigungsszene ganz unten rechts am Fenster zu entdecken.

Vier Motiv-Fenster im Kapellenraum

Gezeigt sind nur die vier Medaillions der Fenster.

Kreuzbergkapelle

Das Fensterpaar links und rechts vor dem Chor mit den jeweiligen Fensterunterschriften
 

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Foto links: die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten
Foto rechts: Kreuzigung Jesu
 

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Das Fensterpaar links und rechts neben dem Eingang mit den jeweiligen Fensterunterschriften
 

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Foto links: Jesus im Tempel
Foto rechts: Jesus auf dem Weg nach Golgata; Hinweis: das angegebene Zitat steht in Ruth 1,20
 

Kreuzbergkapelle
Kreuzbergkapelle

Kreuzbergkapelle oberhalb von Buchenbach: Blick vom Eingang in die Kapelle

Historische Hinweise

1891Auf dem Platz, wo die Kapelle stehen sollte, „war ein immens großer Haufen Steine, welche seit

vielleicht 100 Jahren von den Feldern abgelesen, dort angehäuft wurden. Geraden dieser Platz aber, als die Stirne des Berges, schien mir der geeignetste zu einem Bauplatz; deshalb ließ ich … um 60 Mark den Platz räumen. Die Steine wurden im Februar 1891 … in den unter dem Kreuz liegenden Hohlweg geschafft.“ [Bericht von Pfarrer Weiß, zitiert aus Franz Kern, Seite 222]

1892Baubeginn der Kapelle im April nach Plänen von Baumeister Neubert, Assistent des Erz-

bischöflichen Bauamts zu Freiburg

1893Weihe der Kapelle am 20. August durch den Dekan Max Jäger aus Kirchzarten zu Ehren der

„Sieben Schmerzen der hochgebenedeiten Jungfrau und Gottesmutter Maria“

1976die Kapelle erhält einen weißen Außenanstrich

1987-1988Totalrenovierung – innen und außen – abgeschlossen am 17. Juni 1988

2011-2012Kapellenrenovierung

Links und Literatur

März 2024